Die Open Logistics Foundation wurde 2021 als Industrieinitiative der Logistik ins Leben gerufen. Ziel der Non-Profit-Organisation ist es, kollaborative Lösungen für typische Probleme der modernen Logistik auf Open-Source-Basis zu finden. Im Herbst 2023 präsentierte die Open Logistics Foundation bereits die erfolgreiche Implementierung einer Open-Source-basierten Umsetzung für den digitalen Frachtbrief (eCMR), geschaffen durch eine Working Group, in der Marktbegleiter zusammenarbeiteten. Angestrebt wird stets die De-facto-Standardisierung nicht-marktdifferenzierender Bereiche in Logistik und Supply Chain Management. So auch in der neuen Working Group zum Thema Track & Trace unter Leitung von DB Schenker, einem Gründungsmitglied der Foundation. „Unser erstes und wichtigstes Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis für die Funktionsweise des Transports auf Basis der verschiedenen Events zu schaffen“, sagt Christa Koenen, CIO und CDO DB Schenker.
Einheitliche Eventbezeichnungen aus Open-Source-Modell
In der Praxis kommt es häufig zu intransparenten Prozessen – insbesondere bei Logistikdienstleistern, die für ihre Lieferungen auf verschiedene Subkontrakteure setzen. Bestenfalls werden die Statusmeldungen zu Track & Trace zwar übermittelt, aber nicht einheitlich bezeichnet. Dann hängt es an den Dienstleistern, die unterschiedlichen Phrasen wie „In Zustellung“ korrekt zu interpretieren. Für zusätzliche Unklarheit sorgen nicht standardisierte Akronyme (spezielle Event Codes), die einer Transportphase zugeordnet werden. Eine genaue Prognose, z.B. des tatsächlichen Lieferzeitpunkts, ist nicht möglich: Die Planung wird hinfällig und der Kunde erhält nur vage Informationen über den tatsächlichen Lieferzeitpunkt. Auch die historischen Events sind dadurch nicht optimal zu verarbeiten, etwa für Performance-Analysen zwecks SLA-Reporting oder „Operational Excellence“-Zielen. Diese Herausforderungen soll die Working Group unter der Leitung von DB Schenker sowie den Mitgliedern Aventeon, Bohnen Logistik/duisport, Dachser, Fraunhofer IML, logistics cloud, Rhenus, TradeLink und weiteren lösen. Der Ansatz dafür ist ein Open-Source-Event- und Datenmodell zur Realisierung einer einheitlichen Schnittstelle.
„Wir planen keine funktionelle Plattform, sondern eine einheitliche Prozess- und Schnittstellenbezeichnung“, erklärt Christa Koenen. „Nur durch ein einheitliches Verständnis von Events ist klar, an welcher Stelle sich eine Lieferung konkret befindet. Gleichzeitig eröffnen einheitliche Bezeichnungen für die Lieferevents den Weg zu einer leichteren Automatisierung aller Kommunikationsprozesse. In der Working Group ,Track & Trace‘ handeln wir nach dem Leitbild der Foundation: Kollaboration statt Silodenken. Umso mehr freut es uns, so viele Marktbegleiter in der Working Group begrüßen zu dürfen.“