Die Working Group „Electronic Transport Documents“ bildet mit ihrem zugehörigen Projekt „eCMR“ das Leuchtturmprojekt der Ende 2021 gegründeten Open Logistics Foundation. Im Juni 2025 erzeugte die Pressekonferenz auf der transport logistic in München viel Resonanz: Die Stiftung und ihre Mitglieder stellten dort die erste industriereife Open-Source-Software vor, die den digitalen Frachtbrief auf einen gemeinsamen Standard bringt.
„Im Rahmen des Projekts haben 28 Unternehmen aus der Logistik gemeinschaftlich einen De-facto- oder Industriestandard entwickelt“, erklärt Andreas Nettsträter, CEO der Open Logistics Foundation. „Wir haben endlich die vielfach geforderte Grundlage zur digitalen und effizienten Gestaltung des internationalen Gütertransports – technisch und rechtlich abgesichert. Open-Source vereinfacht den Einstieg in die Digitalisierung und ist ein Treiber für standardisierte Commodities in digitalen Wertschöpfungsketten. Unser Ziel ist es, mit diesem Open-Source-Ansatz viele weitere Transportdokumente und -informationen zu digitalisieren.“
Standardisierter Austausch von Emissionsdaten
Auch die Working Group „Enabling Logistics Decarbonisation“ machte 2025 von sich reden. Sie wurde 2024 gegründet und befasst sich mit einer Open-Source-Implementierung für den Austausch von Emissionsdaten. Im Projekt „Emissions Data Exchange“ geht es um die Validierung und Implementierung des vom Smart Freight Centre und der SINE Foundation entwickelten iLeap-Datenmodells für den Austausch von Nachhaltigkeitsdaten entlang der Lieferkette.
Zu diesem Thema liefen innerhalb der Open Logistics Foundation 2025 Realdatenpiloten an, die auch 2026 fortgeführt werden. Ziel ist es, mit echten Daten echte Transporte zu begleiten und Erkenntnisse seitens der Stiftung zu veröffentlichen. „Die Working Group setzt sich nicht nur für die Förderung der Dekarbonisierung in der Logistikbranche ein, sondern legt auch einen besonderen Fokus auf die Umsetzung von De-facto-Standards sowie die gemeinsame, für alle nutzbare Open-Source-Implementierung“, sagt Nettsträter. „An diesem Thema kommt kein Logistikunternehmen vorbei und wir möchten der Branche zeigen, dass es nur gemeinsam geht.“
Transformationsinitiative: „Wir wollen noch stärker und diverser werden“
Die Open Logistics Foundation sieht sich als Transformationsinitiative und wird auch als diese wahrgenommen: „Das Bewusstsein für die Relevanz von Open-Source-Lösungen ist 2025 extrem gestiegen – nicht zuletzt im Zusammenhang mit Trendthemen wie digitaler Souveränität und Resilienz“, resümiert Carina Tüllmann, CCO der Open Logistics Foundation“. Die Grundidee der Ende 2021 gegründeten Stiftung hat sich bewährt und wurde durch erfolgreiche Projekte wie im Falle des eCMR bestätigt. „Wir haben uns ein großes Kompetenzvertrauen in der Branche erarbeitet und werden bei Themen wie dem eCMR, eFTI oder anderen Digitalthemen bevorzugt angesprochen.“
Dies zeigt auch die zunehmende Europäisierung der Stiftung im Jahr 2025. Zum Ende des Jahres sind 50 Mitglieder und sieben Netzwerkpartner aus zwölf verschiedenen Ländern an Bord, Schwerpunkt Europa. „2026 werden wir weiterhin die Zusammenarbeit mit großen europäischen Netzwerk- und Branchenpartnern forcieren, um auch die regionalen Märkte präsenter bespielen zu können. Wir wollen noch stärker und diverser werden“, ergänzt Tüllmann.





