„Mit der Gründung der Stiftung haben wir ein Stück Logistik-Geschichte geschrieben“, erklärte der scheidende Vorstandsvorsitzende, Jochen Thewes, angesichts der Übergabe des Staffelstabs. „Es war und ist meine Überzeugung, dass Open Source der richtige, wenn nicht der einzige Weg ist, die Digitalisierung und Standardisierung in der Logistik auf ein neues Level zu bringen.“
Dr. Stephan Peters, der neue Vorstandsvorsitzende der Open Logistics Foundation, sagte: „Der Zuwachs an Mitgliedern gibt uns jetzt die Möglichkeit, schnell neue spannende Projekte zu fördern und unsere Ressourcen – insbesondere auch zur Betreuung der Community und im Innovationsmanagement – auszubauen.“
Stefan Hohm, CDO von Dachser, bleibt unverändert im Vorstand. Als Nachfolgerin von Jochen Thewes rückt Christa Koenen, CIO/CDO von DB Schenker, in das Gremium. Die Mitgliederversammlung des Open Logistics e. V. – der Förderverein der Stiftung, in dem die Community mit ihren Unternehmen organisiert ist – und das Kuratorium hatten den geplanten Veränderungen zuvor zugestimmt.
Top-Thema eCMR trifft den Nerv der Branche, weitere Working Groups im Aufbau
Die Zahl der Unternehmen, die in der Community der Stiftung die Entwicklung von Open-Source-Software für die Logistik vorantreiben, hat sich seit der Gründung mehr als verdoppelt. „Insbesondere unser erstes Top-Thema eCMR hat in der Branche einen Nerv getroffen: Die Digitalisierung von Frachtbriefen in der Logistik betrifft viele Unternehmen und alle stehen dahinter“, so Andreas Nettsträter, CEO der Stiftung. „Inzwischen kommen viele Unternehmen aber auch mit Projektideen auf uns zu, in denen die ganze Vielfalt der Logistik zum Ausdruck kommt. Das zeigt: Die Zeit für eine neutrale Organisation wie die Open Logistics Foundation, die der Entwicklung von Open-Source-Lösungen einen Rahmen gibt, war einfach reif.“
Die Community verzeichnet neben den Gründungsunternehmen der Stiftung – Dachser, DB Schenker, duisport und Rhenus – inzwischen rund 25 Mitglieder. Die Bandbreite der Unternehmen reicht vom Start-up über den Mittelstand bis zum Konzern. Dazu kommen Verbände wie der DSLV. Auch Unternehmen aus den europäischen Nachbarländern sind dabei. Zu den jüngsten Neuzugängen gehören DHL, TransFollow und IP Customs Solutions.
Gleichzeitig konnte neben der Working Group „Electronic Transport Documents“ mit ihrem Projekt „eCMR“ bereits eine zweite Working Group (WG) installiert werden: Die WG „Digital Air Cargo“ will die Luftfracht transparenter machen. Ihr erstes Projekt „NE:ONE“ soll das Datenmodell und die API-Spezifikationen des IATA ONE Record-Standards für die Luftfracht implementieren. Eine dritte Working Group befindet sich im Aufbau. Im Open Logistics Repository, der technischen Plattform für Open-Source-Entwicklungen, liegt bereits Quellcode für mehr als zwei Dutzend Software- und Hardware-Komponenten vor, die logistische Prozesse für alle einsehbar, einfacher und schneller machen. Der Quellcode stammt insbesondere aus den Projekten des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML zur Silicon Economy. Das Institut ist auch Mitglied der Community.
Statements aus dem Vorstand
Jochen Thewes: „Die Arbeit im Vorstand der Open Logistics Foundation hat mir große Freude gemacht: Gemeinsam haben wir ein Stück Logistik-Geschichte geschrieben! Es war und ist meine Überzeugung, dass Open Source der richtige, wenn nicht der einzige Weg ist, die Digitalisierung und Standardisierung in der Logistik auf ein neues Level zu bringen. Für dieses große Ziel der Stiftung werde ich mich auch in Zukunft einsetzen und wünsche uns allen auch künftig so viel Erfolg wie in den vergangenen Monaten.“
Dr. Stephan Peters: „Die Branche hat der Open Logistics Foundation signalisiert, dass sie mit dem Open-Source-Ansatz große Chancen verbindet. Diesen Erwartungen können und wollen wir Rechnung tragen. Der Zuwachs an Mitgliedern gibt uns dabei die Möglichkeit, schnell neue spannende Projekte zu fördern und unsere Ressourcen – insbesondere zur Betreuung der Community und im Innovationsmanagement – auszubauen. Vor uns liegt eine Menge Arbeit und ich freue mich darauf, diese nun als Vorstandsvorsitzender der Stiftung weiter aktiv zu gestalten.“
Stefan Hohm: „Mit der Open Logistics Foundation haben wir uns zum Ziel gesetzt, branchenweit akzeptierte De-Facto-Standards zu fördern, indem wir Basis-Anwendungen öffentlich bereitstellen. Auf unserer technischen Plattform, dem Open Logistics Repository, liegen die ersten Programmzeilen
schon vor. Durch die Nutzung und Weiterentwicklung von Open-Source-Software kommen wir weg von Insellösungen, so dass Unternehmen ihre wertvollen Ressourcen nutzen können, um Kundennutzen und USPs zu schaffen, anstatt Basis-Anwendungen selbst bauen zu müssen.“
Christa Koenen: „Die Entwicklung von Open-Source-Software gewinnt in der Logistik mehr und mehr an Bedeutung. Open Source setzt als Entwicklungskonzept auf eine offene Zusammenarbeit von Partnern, die sich auf Augenhöhe begegnen. Dieses Mindset zeichnet die Open Logistics Foundation und ihre Community aus. Meiner neuen Aufgabe als Mitglied des Vorstands sehe ich daher mit großer Begeisterung entgegen. Gemeinsam werden wir die Logistik verändern.“